Datum: 23.04.2006
Zeit: 20:25 Uhr
Meldung: Feuer
Grund: Gartenhaus brennt in Kleingartenanlage
Einsatzbericht:
Um 20:25 Uhr wurde die FF Prisdorf wegen "unklares Feuer" in der Kleingartenanlage am Borsteler Weg alarmiert. Schon auf der Hinfahrt war der Rauchpilz gut zu erkennen. Beim Eintreffen der Wehr schlugen Flammen aus dem Dach des reetgedecken Gartenhauses.
Menschen waren keine mehr im Gebäude, etliche Katzen hatten sich in einem angebauten Schuppen versteckt. Die Bewohnerinnen wurden durch Polizei und Rettungsdienst betreut.
Mit dem Schnellangriff wurde das Feuer mit dem Wind sofort frontal bekämpft, vier Trupps unter schwerem Atemschutz im Rauch stehend verhinderten die Ausbreitung des Feuers von der Rückseite und von den Flanken her. Insgesamt wurden bis zu sieben C-Rohre gleichzeitig eingesetzt. Das TLF versorgten zwei B-Leitungen aus dem ca. 200 m entfernten Hydranten.
Der Brand konnte auf das eigentliche Haus beschränkt werden, der Anbau wurde beschädigt, angrenzende Holzbauten und der benachbarte Wald wurden erfolgreich abgeschirmt. Das Haus geriet bereits nach sehr kurzer Zeit in Schieflage und stürzte ein.
Zum Ablöschen letzter Brandnester im Reet wurde ein Trecker mit Frontlader eingesetzt.
Gegen Mitternacht war der Einsatz beendet, zur Brandursache gab es zu dem Zeitpunkt noch keine Erkenntnisse.
Eingesetzte Kräfte: TLF8, LF8, ELW, MZF
31 Kameraden
7 C-Rohre, 400 m B-Leitung, 10 Atemschutzgeräte, 36 PA-Flaschen
Notstromaggregat, 2 x 1000 W Beleuchtung, Druckbelüfter
Pinneberger Tageblatt vom 25.04.06:
Brandstiftung? Feuer vernichtet Gartenlaube
Von Christian Brameshuber
Die Feuerwehr hatte keine Chance. Als die Prisdorfer Brandbekämpfer am Sonntag
um 20.23 Uhr in der Kleingartenanlage am Borsteler Weg eintrafen, stand das
Gartenhaus bereits in hellen Flammen. Sie schlugen bis zu 15 Meter hoch in den
Abendhimmel. Das Dach war reetgedeckt, brannte wie Zunder. „Wir konnten das Haus
nicht mehr retten“, sagte gestern Prisdorfs stellvertretender Wehrführer Bernd
Strüven. Der 58-Jährige war einer der Ersten am Unglücksort.
Die Brandursache steht laut Polizei noch nicht fest. „Die Ermittlungen gehen in
alle Richtungen“, sagte gestern die Pressesprecherin. Die Höhe des Schadens
liege im fünfstelligen Bereich.
Die 55 Jahre alte Bewohnerin des Gartenhauses befand sich zur Brandzeit nicht im
Gebäude. Die Uetersenerin traf aber noch vor der Feuerwehr an der Unglücksstelle
ein. Sie versuchte vergeblich, den Brand zu löschen. Sie musste letztlich
hilflos mitansehen, wie ihr Hab und Gut ein Raub der Flammen wurde. Ihre sechs
Katzen konnten aber gerettet werden. Die 55-Jährige erlitt einen Schock und
wurde ins Elmshorner Krankenhaus gebracht.